Ausstellung „Nichts ist leer“ von Galerie am Ölberg
Ein Ausstellungsraum mit rohbelassenen Wänden, improvisierter Einrichtung,
Ausstellungsdauer November 2014 bis Eismond 2015
Ausstellung „Nichts ist leer“ von Galerie am Ölberg
Ein Ausstellungsraum mit rohbelassenen Wänden, improvisierter Einrichtung,
Ausstellungsdauer November 2014 bis Eismond 2015
Nichts ist zu sehen und doch schwingen die vergangenen 32 Ausstellungen noch in den Räumen nach...
Der Raum verwandelt sich mit den Gegebenheiten der Kunst und zeigt sich mit den Ausstellungen von seiner charmanten Seite.
Die Wände wünschen sich Pause, sie bröckeln und altern immer mehr, wie die Gebeine eines alten Menschen. Sie sehnen sich nach Schlaf und Ruhe da sie so viel schon ge- und ertragen haben. Wobei sie mit Freuden zu Diensten sind und sich über die Auferstehung aus dem Ruinenschlaf sehr gefreut haben.
Der bröselnde Putz an der einen oder die Fliesen halbhoch gesetzt an der anderen Wand. Die alte Strukturtapete an den Schaufensterwänden, die schon fast wieder in Mode gekommen ist. „Was war hier früher mal drin?“ werden wir oft gefragt. Eine Metzgerei haben wir beschlossen, weil es sich einfach gut anhört, denn wir wissen Nicht was unter all den Mauer-, Tapeten- und Farbschichten drunter oder drinnen war. Doch ist da wirklich Nichts?
In der Dämmerung und in der Nacht wirkt dieses dunkle Nichts wie eine Höhle.
Seine Stärke ist die Nacht, denn er ist tagsüber Nicht so gut einsehbar, sodass man sich die Nase, wie aus Kindertagen, an der Schaufensterscheibe platt drücken muss, um in den Raum hinein zu sehen. Nur um jetzt gerade festzustellen „ach, da ist ja Nichts!“
Nichts sehen heißt jedoch noch lange Nicht, dass da Nichts ist.
Warum wird gerade jetzt „Nichts ist leer“ präsentiert? So kurz vor Weihnachten wo die Geschäfte doch überall boomen und man hier Nichts zum Verschenken sieht? Es gibt den virtuellen Raum, das Archiv, im Nichts in dem die Kunst und die Künstler vorgestellt werden und jederzeit kontaktiert oder vermittelt werden können.
Ausstellungen wurden aufgestellt. Eine Menge Arbeit, körperlich, technisch und geistig. An den Wochenenden und nach Feierabend.
Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Flechtwerke, Kunstinstallationen, Kunstobjekte, schräge Vögel aus Rakukeramik oder Eulen aus Holz und Scheren. Vor allem Begegnungen, Gespräche oder vielleicht die Geheimnisse, haben diesen Raum geprägt.
Manch tiefer Einblick in die Künstlerseelen wurde uns dadurch geschenkt. Tausende von Energien haben ihre Spuren hinterlassen.
Kann man da noch im Nachhinein sagen in diesem Raum war und ist Nichts mehr?
Mut zur Leere und zum Nichts lässt Fülle zu. Keine Angst davor, aber jede Menge Mut die Leere auszuhalten. Ist es wie die Angst des Künstlers vor der leeren Leinwand? Wie der Autor vor dem leeren Blatt ? Ist es eine Torheit die Ausstellung „Nichts ist leer“ zu zeigen? Wir habens nicht erfunden, alles schon mal da gewesen!!
Manche freuen sich über das Nichts und werden dadurch inspiriert. Oder doch Nicht?! Nun gut, das überlassen wir dem Betrachter.
Die nächste geöffnete Ausstellung wird nach Eismond sein und zu gegebener Zeit angekündigt. Ich kann Euch schon mal verraten, dass Sie auf jeden Fall mit „Literatur zum Mitnehmen“ zu tun hat!
Keine Panik vor dem Nichts oder vor der Leere.
Nein ganz im Gegenteil sie schafft ja wieder Platz für etwas Neues.
Was wird sie bringen, was wird kommen?
Will die Leere wieder befüllt werden?
Und wie wird sich die Fülle wieder anfühlen?
Das Nichts wird mit frischem Wind durcheinander gewirbelt und nach draußen verweht werden. Will es überhaupt den ruhenden schützenden Staub loslassen und aus dem geruhsamen Schlaf geweckt werden? Im Frühjahr wird das was schlummert aus dem Nichts kraftvoll herausbrechen und alles hinter sich lassen.
Vieles entsteht aus dem Nichts und aus der Leere...
Nach einer Zeit wenn Du merkst, dass Du Dich wie ein Gefäß wieder füllst und es aus Dir nur so heraussprudeln will. Wenn Du merkst Du bist kurz vorm Platzen oder Explodieren, dann ist die Zeit des Nichts vorbei.
Zu Besuch die Königin von Frankreich,
Maria de´Medici, Auszug aus Rubens Zyklus: "Die Einnahme von Jülich" kopiert von Vera Vucko
(Dipl.-Grafikerin, Künstlerin, Kopistin) in der Galerie am Ölberg, Regensburg, bis Januar 2015
Während dieser Ausstellung ist die Galerie am Freitag nicht geöffnet!
Besichtigung täglich 7h-9h sowie 16h-22h von außen möglich!
Maria de´Medici, 2x2m, Acryl auf Leinwand